Montag, 28. Juli 2014

Buchrezension "Das verbotene Eden - David und Juna"

Genre: Dystopie
Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: Pan
Format: Hardcover
Seitenzahl: 460
Kosten: 16,99€

Männer und Frauen. Feuer und Wasser. David und Juna. 
Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den "dunklen Jahren" leben Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation ist untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der alten Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben angefangen.
Nichts scheint undenkbar und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der 17-jährigen Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David. Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer...

Wissenschaftler entwickeln einen Virus, damit sie Geld verdienen. Die Leute müssten sich dafür nur Antibiotika besorgen und die Sache wäre erledigt. Dass sie der Welt damit schaden, haben sie nicht bedacht. Der Plan ging nämlich nach hinten los. Ein Krieg zwischen beiden Geschlechtern führte dazu, dass sie sich nur noch feindlich gegenüber stehen und nur noch mit dem gleichen Geschlecht zusammen leben. Alles brach zusammen. Es gab von da an so gut wie nichts mehr, was an die "Vorkriegszeit" erinnert.
Seit dem "großen Zusammenbruch" gibt es eine Vereinbarung, wie beide Geschlechter möglichst friedlich auskommen: Die Männer "überfallen" ein Dorf, nehmen das mit, was sie brauchen und nehmen sich willige Frauen, damit Nachwuchs entstehen kann. Im Gegenzug dafür müssen die Frauen einen neugeborenen Jungen den Männern überlassen.
Juna lebt in Glânmor als Kriegerin, Brigantin, wie man sie dort nennt. Als Tochter der Hohepriesterin Arkana genießt sie teilweise Sonderbehandlungen. Sie hasst die "Teufel" so sehr wie alle anderen Frauen es auch tun.
David ist ein Mönch, der bisher nur im Skriptorium seines Klosters arbeitete und dort Bücher restaurierte. Doch wurde er eines Tages entführt und trifft auf Juna. Dennoch spüren beide keinen Hass aufeinander und das verwirrt sie. Dass das Schicksal etwas besonderes mit ihnen vorhat, erfahren sie noch früh genug.

Die ersten Seiten finde ich ziemlich langweilig, weil keine Action, keine Spannung da war, sondern "nur" ein "normales" Leben geschildert wird. Die Hoffnung, dass es noch besser werden würde, war noch da. Was ich aber trotzdem schon mal gut fand: Durch die Rückentwicklung der Menschheit entwickelte sich auch deren Sprache zurück. Ich glaube, dass das mit der Seitenzahl verloren geht. Außerdem gefiel mir, dass die Unterschiedlichkeit der Geschlechter durch ihre Religionen deutlich wurde. Die Männer beten nur einen Gott an, die Frauen mehrere. Vor allem aber haben sie andere Waffenarsenale. Während die Männer die alten Waffen vor dem Zusammenbruch benutzen, leben Frauen wie im Mittelalter, um das mal ein klein wenig veranschaulicht darzustellen.
In der kurzen Zeit kann man schon einiges feststellen: Bei Juna kann man die Abneigung gegen die "Teufel" fast spüren. Sie lässt sich kaum Regeln geben. Zum Beispiel redet sie einfach dazwischen, als jemand mit einem Mann redet, sie will zu ihrer Mutter und setzt sich durch, selbst wenn es gerade nicht passt.
David ist ziemlich neugierig. Er will wissen, was alles vor dem Zusammenbruch passiert ist, obwohl es verboten ist. Dabei hätte er den besten Zugang dazu. In der Bücherei gibt es so viele Bücher, die aus der früheren Zeit stammen.
Bis zur Hälfte des Buches wurde es kaum besser für mich. Trotzdem finde ich gut, dass die neuen Probleme viel wichtiger und gewichtiger waren und deshalb die alten verdrängten. Ich habe einfach festgestellt, dass ich mich nicht recht konzentrieren konnte, was mir das alles wahrscheinlich kaputt gemacht hat. Nur habe ich keine Ahnung, warum.
Der Rest des Buches hat einiges gerettet. Es wurde viel interessanter. Ich hatte auch wieder alles vor Augen, was da so passierte. Juna und David bekamen mehr Gestalt und ich habe auch nur auf diesen Moment gewartet, in dem sie sich kennenlernen und sich viel näher kommen als gewöhnlich. Sehr viel näher. Vor allem das Ende ist offen, was hoffen lässt, dass der zweite Teil mehr verrät.
Die Idee des Buches ist echt gut. Mich interessieren eigentlich Dystopien, ich stelle mir manchmal eine was-wäre-wenn-Welt vor. Ich verstehe aber nicht, warum sich alles am Anfang wie Kaugummi zog.
Ganz besonders gut gefällt mir, dass das Buch in drei Teilen geteilt wurde und zwischen diesen wurde
Geschriebenes aus der Zeit vor dem Zusammenbruch eingefügt. Das macht die Geschichte irgendwie lebendiger. Fühlbarer.
Mein Tipp: Da mir die Idee des Buches wirklich gefällt, kann ich es nur weiterempfehlen. Es liegt nicht an dem Buch, es liegt an mir. Ich versuche mich zu bessern. :D
(Bildquelle: Pan)

Buchrezension "Lieb oder stirb"

Genre: Roman
Autor: Jana Winschek
Verlag: Gmeiner
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 281
Kosten: 9,99€

Lieber Sex als tot Das Leben hat Hanna übel mitgespielt. Aus ihrer letzten Beziehung bleibt nur eine Erinnerung: Das Tattoo mit dem Namen des Ex auf ihrem Allerwertesten. Nach dieser herben Enttäuschung schwört Hanna den Männdern gänzlich ab. Doch sie hat die Rechnung ohne den Tod gemacht, der plötzlich vor ihrer Tür steht und ihr ein Ultimatum stellt: Entweder sie verliebt sich - oder sie stirbt. Wie soll Hanna das nur anstellen, den Richtigen zu finden? Und will sie das überhaupt?

Hanna ist 34 Jahre alt und lebt seit einem Jahr als Single. Ihr Verlobter spielte ein übles Spiel mit ihr, orientierte sich nämlich auch anderweitig. Deswegen vermied sie es, irgendeinem Mann zu begegnen, brachte es soar so weit, dass eine Postbotin für ihren Bezirk zuständig ist. Als der Tod plötzlich vor ihrer Tür steht und ihr ein Ultimatum setzt, rennt ihr die Zeit wirklich davon: In acht Wochen ist ihr 35. Geburtstag und bis dahin soll sie einen Mann finden, der sie liebt und den sie liebt, ansonsten nimmt der Tod sie mit. Jetzt bleibt ihr keine andere Wahl, als wieder unter die Männder zu tauchen. Wen sie da so alles kennenlernt, macht ihr Leben fast zu einem Abenteuer.

Es ist ein kurzes Buch, deshalb auch eine kurze Inhaltsangabe. Klein aber fein. ;)
Es dreht sich wirklich nur um diese Liebschaften bzw. die "verzweifelte" Suche nach dem Richtigen. Deshalb fallen zum Beispiel Ortsbeschreibungen knapp aus und man hat mehr Spielraum, sich alles eigens vorzustellen. Die Bindung zu Hanna wird ziemlich eng, denn man bekommt ständig ihre Gedanken zu allem möglichen zugeteilt, was ihr halt gerade durch den Kopf geht und das ist meistens auch noch ziemlich amüsant. Man kann sich also sehr gut in sie hineinversetzen, weil man schon fast sie ist. Ich meine, man bekommt einfach alles mit, was gerade für Hanna so wichtig ist. Ich habe wirklich herzlich gelacht, manche Schilderungen sind, wie man vielleicht selbst denken würde, manche sind einfach so abstrus, dass es umso lustiger wird. Hätte es nicht weh getan, ich hätte mich weggeschmissen vor lachen.
Größtenteils waren richtig typische Männerkatastrophen dabei, die das ganze einfach noch herrlicher zu lesen machten. Sie muss sich natürlich an jeden Strohhalm klammern, der ihr gereicht wird. Hanna lässt bei ihnen ihre Gedanken auch freien Lauf, das macht es umso besser.
Hanna ist mir sehr ans Herz gewachsen, weil ihr so viele dumme Dinge passieren, sie es aber alles mit Humor nimmt. Und auch die Menschen, die sie kennenlernt, sind teilweise sowas von Zucker, dass ich sie wahrscheinlich nie vergessen werde.
Insgesamt ist es eine sehr schöne Geschichte, vor allem ist es mal etwas anderes. Das Ende bleibt auch schön spannend, aber für Liebesroman-Verhältnisse, verstehscht. ;)
Mein Tipp: Alleine schon, weil es wirklich was anderes ist und weil es lustig ist, ist es das wert, die Zeit für dieses Buch zu "opfern". Sie wird nicht vergeudet sein. Der Schreibstil lädt außerdem zum lesen und schmunzeln ein. Außerdem ist das Cover so herzallerliebst. *Herzchen schmeiß* (Als ob das irgendwas besser macht.)
(Bildquelle: Gmeiner)

Donnerstag, 24. Juli 2014

Filmrezension "Das Schicksal ist ein mieser Verräter"

(http://schulkinowoche-bw.de/das-schicksal-ist-ein-mieser-verraeter/)
Originaltitel: The Fault in Our Stars
FSK: 6
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2014
Länge: 126 Minuten
Kosten: 8-15€

Hazel Grace Lancaster  ist 16 Jahre alt und leidet an Krebs. Erst war es nur die Schilddrüse, streute jedoch dann in die Lunge und nun ist sie an ein Beatmungsgerät gebunden. Um ihre Eltern glücklich zu machen, geht sie in eine von ihnen empfohlene Selbsthilfegruppe. Eigentlich will sie nicht, aber sie macht vieles nur ihren Eltern zuliebe. Sie trifft dort auf Augustus Walters, der ebenfalls an Krebs litt und sich deswegen das rechte Bein amputieren ließ. Er hört nicht auf, sie ständig anzuschauen und sie anzurufen. Er bekommt sie einfach nicht aus seinem Kopf. Sie stehen sich schließlich doch sehr nah, doch Hazel will nicht zulassen, dass aus ihnen ein Paar wird, da sie Gus den Schmerz ersparen will, der ihn erwartet, sobald sie wegen des Krebs' sterben wird.
Hazels Lieblingsbuch "Ein herrschaftliches Leiden" empfiehlt sie Gus, woraufhin er auch ein "Fan" dieses Buches wird. Sie kontaktieren den Autor, der sie zu sich nach Amsterdam einlädt, falls sie dort mal sein sollten. Auf der Reise kommen Hazel und Gus sich doch noch näher, als Hazel es zulassen wollte. Als er ihr dann ein Geständnis macht, wirft es ihr Leben noch einmal komplett um. Das Schicksal ist eben ein mieser Verräter.

Ich habe vom Film heute erst so richtig erfahren und er wurde mir wirklich herzlichst empfohlen. Dass dieser Film auf einem Buch basiert, welches von John Green geschrieben wurde, wusste ich gar nicht.
"Der Film holt dich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück", "Er wurde mit einfachen Mitteln gemacht ohne groß Drum und Dran und er ist trotzdem wunderschön und gleichzeitig traurig." Das sagt einfach alles. Es stimmt wirklich: In vielen Filmen werden mit Special Effects und so weiter gearbeitet, manchmal auch viel zu viel, aber mit realen Dingen zu arbeiten gelingt nicht jedem. John Green schon. Ich habe das Buch nicht gelesen, ich finde dennoch, dass der Regisseur Josh Boone es super umgesetzt hat.
Zu Beginn dachte ich, dass es wieder eine Geschichte ist, die super toll endet, mega romantisch, alles viel zu toll um wahr zu sein. Nein. Er endet so, wie man es nicht erwartet.
Hazel will kein Mitleid, sie beschäftigt sich viel mit den Menschen um sie herum, wie es ihnen geht, wenn sie nicht mehr da ist. Sie vermeidet es tunlichst, sich irgendwelchen anderen zu nähern, deshalb hält sie auch möglichst Abstand zu Gus. Dass ihr das nicht so recht gelingt, liegt auch an der unwiderstehlichen Art von ihm.
Gus ist trotz des Krebs' ein lustiger Mensch. Die einzige Angst, die er zu haben scheint, ist die, nicht erinnert zu werden. Er will niemals vergessen werden. Erst kam er mir ziemlich arrogant vor, aber ich habe mich scheinbar getäuscht. Er ist liebenswert und lustig. Gutaussehend noch dazu. ;)
Der Film ist echt traurig. Ich vermeide tunlichst, in Kinos meine Tränen zu verstecken oder runterzuschlucken, aber da musste ich einfach weinen. Puh. Das traurige Schicksal dieser zwei geht mir richtig ans Herz. Trotzdem ist er gleichzeitig wunderschön, denn ein wenig Romantik auf Gus' Art macht alles besser.
Mein Tipp: Der Film läuft zwar schon ein bisschen in den Kinos, aber er ist es trotzdem noch wert, sich den anzugucken. Ich würde da sogar noch zwei, drei oder vier mal reingehen. Und kaufen werde ich ihn mir auch noch. Traurig schön, schön traurig, wie man es nimmt. Bitte anschauen. Sowohl Autor, als auch Regisseur und Schauspieler haben sich so große Mühe gegeben und ein tolles Werk ist daraus entstanden. Nehmt euch Taschentücher mit und eine Freundin, euren Freund oder sonst wen, an den ihr euch lehnen könnt. Mich hat der Film daran erinnert, wie gut ich es doch habe und wie scheiße manchmal alles sein kann. Und doch ist das Leben lebenswert. (Oh Gott. Ich hab es wirklich getan. Ich hab so eine beinahe Lebensweisheit abgelassen. Uäh.)