Montag, 19. Juni 2017

Buchrezension "Dem Ozean so nah"

Autorin: Jessica Koch
Genre: Roman
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Format: Taschenbuch ;)
Seiten: 367
Kosten: 9,99€

Inhalt:
Eine Geschichte über die alles überwindende Kraft der Freundschaft.
Sie teilen das gleiche Schicksal und sind doch ganz verschieden: Danny ist erfolgreich und unabhängig - auch wenn er hart dafür kämpfen musste - ach einer Kindheit, die für ihn keine war. Tina hingegen hat die letzten Jahre auf der Straße verbracht. Als die beiden, denen das Leben nichts geschenkt hat, einander begegnen, spüren sie eine nie erlebte Nähe. Verzweifelt bemüht Danny sich, Tina zu zeigen, dass das Leben auch schöne Seiten hat. Hilft den beiden ihre Freundschaft, die Schatten der Vergangenheit abzuwerfen? Und wo genau liegt eigentlich die Grenze zwischen Freundschaft und Liebe?

*Es könnten Spoiler zu den ersten beiden Teilen vorhanden. Falls man diese noch nicht gelesen hat, kann ich das nur wärmstens empfehlen. Ansonsten: Weiterlesen auf eigene Gefahr.*

Meine Meinung:
Man erfährt hier sehr viel über Tina. Wie Danny und sie sich kennengelernt haben, was auch sie alles durch gemacht hat, vor allem aber in der Zeit, in der sie Danny schon kannte. Und auch hier muss ich sagen, dass ich es erstaunlich finde, wie die Autorin es geschafft hat, wieder alles so gut zu erzählen, dass man wirklich denkt, sie wäre dabei gewesen. Wie sie es schafft, die Verbindung zwischen sich und den zweien noch so sehr zum Ausdruck zu bringen und lebendig werden zu lassen, auch wenn sie selbst keine Rolle in diesem Teil spielt.
Das Ende war so, wie ich es gedacht hatte, was mich jedoch überhaupt nicht gestört hat. Im Gegenteil, ich fand es wirklich schön.
Ich bin immer noch gerührt, wenn ich mir durch den Kopf gehen lasse, was Danny und Tina alles zusammen durchgestanden haben. Was sie beide für sich gegenseitig tun und tun würden. Man spürt eine Liebe zwischen ihnen nur durch das Lesen. Eine Liebe, die man einfach nicht wirklich beschreiben kann. Und die es nur ganz selten auf der Welt gibt. Deshalb bin ich aber umso glücklicher darüber, dass sie sie gefunden haben.
Die ganze wahre Geschichte, die erzählt wird (vor allem, wenn man alle drei Teile gelesen hat), lässt einen so fühlen, als ob man jeden der drei persönlich kennt/kannte. Und trotzdem empfinde ich so, dass ich genau das nicht sagen dürfte, weil ich sie eben nicht kannte, nicht in der gleichen Situation war und sie begleiten konnte.
Es gab wieder sehr emotionale Momente, in denen ich ein paar Tränchen verdrücken musste. Ganz besonders, wenn sich beide füreinander einsetzen und man sich durch den Kopf gehen lässt, was beiden passiert ist und passieren wird.
Manchmal merkt man, dass das, was Tina und Danny in ihrer verkorksten Kindheit nicht erleben konnten, irgendwie ein wenig nachgeholt werden musste. Die schönen, sorgenfreien Zeiten, in denen es keine Probleme gibt und keine Zeichnungen in ihnen. Aber was Dannys Vater mit ihm angestellt hat, hinterlässt eben seine Spuren, welche er niemals ablegen kann. Und auch Tinas Vergangenheit holt sie immer wieder ein, obwohl beide auf dem besten Weg sind, sie irgendwie hinter sich zu lassen.
Dadurch, dass man die Figuren aber schon kennt, gibt es nun leider nicht mehr viel zu sagen, außer...

...meinen Tipp:
Ich möchte es mal gewöhnte Emotionalität nennen, aber es war immer wieder überraschend und ergreifend. Ich kann es nur herzlich empfehlen, da es die Lücke in der Geschichte von Danny füllt. Es ist aber nochmal verdeutlichend, welche Auswirkungen Dinge (vor allem in der Kindheit) haben, die einen als Schatten im ganzen Leben begleiten.

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