Montag, 6. November 2017

Buchrezension "Ich bin der Schmerz"

Autor: Ethan Cross
Genre: Thriller
Verlag: Bastei Lübbe
Format: Taschenbuch
Seiten: 430
Kosten: 10,99€

Inhalt:
Ich bin ein Zerstörer. Ich fühle mich nur lebendig, wenn ich anderen Schmerz zufüge. Großen Schmerz.
Die Medien nennen ihn den "Anstifter", und das Spiel, das er spielt, ist besonders perfide: Zuerst entführt er die Familie eines völlig unbescholtenen Mannes, bevor er diesem befiehlt, einen anderen unbescholtenen Mann zu töten. Weigert sich der Erpresste, werden seine Lieben ermordet. Nur der ehemalige Polizist Marcus Williams kann den Killer zur Strecke bringen. Auf der Jagd erhält Marcus Hilfe von seinem Bruder, den Serienkiller Francis Ackerman junior. Denn dieser weiß, wer hinter dem Anstifter steckt: sein Vater. Der, der ihn zu dem gemacht hat, was er ist: dem absolut Bösen...


Hier empfiehlt sich tatsächlich, die ersten beiden Teile zu lesen, da man meiner Meinung nach sonst zu viel verpassen würde. Ich gehe deshalb davon aus, dass sie schon gelesen wurden. Falls nicht, sollte man sich überlegen, weiterzulesen, weil sonst gespoilert wird.

Meine Meinung:
Ich wurde einfach mal wieder total gefesselt und überrascht. Vor allem der Einstieg in das Buch ging schnell und unerwartet.
Es herrscht hier ein gewaltiger Unterschied zu den vorherigen Fällen vor: Wie schon der Inhalt zeigt, kennt man bereits den Täter. Und nur Marcus' Bruder kann ihm hier helfen, da er die "Handschrift" des Killers kennt. Durch seine jahrelangen Erfahrungen als Versuchskaninchen weiß er nur zu gut, wie ihr gemeinsamer Vater tickt. Dennoch ist es nicht so leicht, ihn zu fangen. Irgendwoher hat Ackerman junior schließlich seinen Perfektionismus bezüglich der Tarnung und des Beseitigens von Beweisen. Und gerade dieses Katz und Maus Spiel macht es furchtbar interessant. Vor allem ist es mal wieder faszinierend, wie nah Genie und Wahnsinn beieinander liegen.
Ich fand es wohl ziemlich erschreckend, wie schnell sich Marcus daran gewöhnt hat, dass Ackerman junior sein Bruder und senior sein Vater sind. Er nennt sie auch schon so. Ich persönlich würde es schwer finden, mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass mein Bruder und mein Vater eigentlich totale Irre sind, die sich am eigenen Schmerz und an dem von anderen laben. Die Menschen beinahe schon aus Leidenschaft umbringen. Wobei ich auch sagen muss, dass Marcus ebenfalls nicht ganz so begeistert davon ist, zumal sich manchmal die Zusammenarbeit mit Ackerman junior als etwas schwierig erweist.
Dennoch bin ich wieder einmal furchtbar froh darum, dass Junior wieder dabei ist. Erneut zeigt er seine sympathischen und auch irgendwie witzigen Züge, die mich, wie auch vorher schon, total zum schmunzeln gebracht haben. Vor allem ist es sehr interessant zu sehen, wie ein Killer versucht, für die Guten zu arbeiten. Dadurch hat man ganz andere Einblicke in die Fälle und Möglichkeiten, die andere Seite besser zu verstehen oder zumindest die Schritte nachzuvollziehen.
(Bildquelle: Bastei Lübbe)
In gewohnter Weise wird die Spannung aufgebaut und die Neugier angeregt. Ebenfalls sind die Kapitel wieder relativ kurz gehalten mit dem Effekt "das lese ich jetzt aber noch schnell", vor allem, weil auch hier am Ende eines jeden Kapitels Spannung und Neugier erzeugt wird. Diese Methode wird aber auch nicht langweilig. Sie erfüllt immer wieder ihren Zweck.
Es gab viele Stellen, die mich sehr überrascht haben, weil ich damit absolut nicht gerechnet hatte. Umso mehr wollte ich erfahren und weiterlesen. Zumal man auch immer mal wieder mehr Informationen über die Geschichte von den Ackermans erfährt, die Antworten auf einige Fragen enthält. Am schlimmsten ist die hautnahe Erfahrung der Grausamkeit Seniors, die einen selbst sogar fast zur Verzweiflung bringt.
Das Ende ist bis zum letzten Punkt einfach nur spannend und vor allem rechnet man einfach überhaupt nicht mit dem, was dort passiert. Es hat alles ein bisschen abgerundet und in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Mein Tipp:
Ich kann nicht mehr dazu sagen, weil ich nicht mehr sagen kann als: unbedingt lesen. Spannung, Neugier, Überraschung und Verzweiflung haben die perfekte Mischung. Ich habe dieses Buch verschlungen, es war sehr interessant und der Autor trifft mit seinem Schreibstil direkt ins Schwarze. Bei Büchern mit Mördern und Ermittlern bin ich mittlerweile vorsichtig, weil sich zunächst alles gleich anhört. Hier jedoch absolut gar nicht, es ist anders als diese typischen Kriminalfälle, was es umso lesenswerter macht.

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